Wie hält man die Zeit an? Mit dem Dauergereise, das sich mittlerweile in meinem Leben etabliert hat, gewinnt diese Frage immer mehr an Bedeutung. Die Tage fließen in einem unaufhaltsamen Strom vorbei und du gehst von Bühne zu Bühne, von Abend zu Abend, von der einen Gruppe Menschen zur Anderen, um den Leuten deine Geschichte zu erzählen. Um die Welt Schritt für Schritt zu einer Besseren zu machen. Und dann merke ich doch, dass, eigentlich egal was passiert, die Zeit sich weiter bewegt.
Werbungen schneien rein, Drehanfragen, von Immobilienscout24 kuschelt sich noch immer ein jüngerer Raphael Stompe an kalte Wände und um all den Anfragen gerecht zu werden, braucht es eigentlich vier Leben. Es bleibt die permanente Zwang zur Entscheidung und der Versuch nicht zurück zu blicken. Hätte ich das annehmen sollen, oder lieber das? Es gibt so viele Stücke da draußen, die noch gespielt werden wollen, so viele Geschichten zu erzählen und immer wieder frage ich mich, reicht es? Reicht die Zeit, um all das zu tun, was noch zu tun ist?
Ich merke einfach, wie viel so eine Menge an Zeit wert geworden ist, ob ich sie mit Schreiben verbringen kann, mit dem Erstellen von neuen Kurzfilmplots, an Barton schreibend, Text lernend oder probend – Zeit. Sie ist immer dabei. Und damit sitze ich hier, schreibe diese Zeilen fertig, sehe auf die Uhr und wünsche mir hingebungsvoll 2-3 weitere Raphaels. Und, bis das mit dem Klonen richtig funktioniert, suche ich einfach Momente, die die Zeit anhalten, auch wenn es nur für einen kurzen Augenblick ist, weil ich glaube darauf läuft es hinaus. Die Zeit nicht nur zu nutzen, sondern sie zu genießen. Zeit nutzen ist ja auch etwas einseitig. Wenn du sie genießt, habt ihr beide was davon, also du und die Zeit.
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